Das bemerkenswerte, nach 1680 gegründete Ghetto besteht aus 32 Häusern rund um zwei Plätze, zwischen denen sich eine Synagoge aus dem Jahr 1683 befindet. Das älteste Blumengemälde ist in der Frauengalerie erhalten. Im Männerbereich gibt es eine Ausstellung zur Geschichte der Juden in Polná, in der Frauengalerie gibt es eine Ausstellung „Die Geschichte von Leopold Hilsner“.

Das jüdische Ghetto in Polná besteht hauptsächlich aus dem interessanten Karlovo náměstí mit dem Synagogengebäude und dem angrenzenden Rabbinerhaus, über das man zum sogenannten „Rabbinerplatz“ gelangt. Die Synagoge im Zentrum des Ghettos, zwischen den beiden Plätzen, stammt aus dem Ende des 17. Jahrhunderts und wurde im 19. Jahrhundert mehrfach baulich verändert, insbesondere im Zusammenhang mit zahlreichen Bränden. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden hier, ähnlich wie in anderen Synagogen, Gottesdienste abgehalten.

Die Synagoge hat an der Ostseite eine rechteckige Form mit einem runden Steinsockel. Der Hauptsaal bot Platz für 118 Personen, für Frauen wurde eine spezielle Galerie mit einer Kapazität von 80 Sitzplätzen eingerichtet, die von sechs Granitsäulen getragen wird. Der Herrenbereich wurde durch einen Längsgang von der Straße aus betreten, die Damenempore durch einen separaten Eingang.

Die Nazis nutzten das Gebäude als Lager für beschlagnahmtes jüdisches Eigentum, das als Ausstellungsstück für das bevorstehende Museum der ausgestorbenen Rasse dienen sollte. Nach 1951 diente das Gebäude als Lager für Farben und Kunstdünger und verfiel nach und nach. Die Zerstörung wurde 1969 durch den Einsturz von Dach und Decken abgeschlossen. Die Synagoge ohne Dach wurde zum Standort einer schwarzen Mülldeponie. Bessere Zeiten brachen 1989 an, denn statt das Gebäude abzureißen, begann man mit der Restaurierung.

Heute beherbergt die Synagoge das Regionalmuseum für jüdische Kultur, das die lokale jüdische Geschichte präsentiert, insbesondere die Geschichte von Leopold Hilsner, der hier in Polná wegen des angeblichen Ritualmordes an Anežka Hrůzová angeklagt und vor Gericht gestellt wurde. Zu seiner Verteidigung sprach auch der damalige Professor und spätere Präsident der Republik T. G. Masaryk. Ziel der Ausstellung ist es, den Verlauf der Hilsner-Affäre (Mord, Ermittlungen, Prozess) zu beschreiben, den manipulierten und voreingenommenen Verlauf und die Rolle von Vorwürfen im modernen Antisemitismus hervorzuheben. Zu zeigen, dass Ritualmordvorwürfe vor allem als anschauliche Demonstration, Visualisierung oder Metapher für die These des modernen politischen Antisemitismus dienen.

Operator

Regionales Jüdisches Museum – Synagoge

Karlovo náměstí 540
588 13 Polná

  • Tel.:+420 567 559 211
  • Email:infocentrum@mu-po…
  • WWW:www.mestopolna.cz
  • GPS:49.485280 15.721659

Öffnungszeiten

Mai – September
1.5. – 30.9.
Montag GESCHLOSSEN
Dienstag – Freitag 09:00 – 12:00 Uhr
13:00 – 17:00
Samstag GESCHLOSSEN
Sonntag 09:30 – 12:00 Uhr
13:00 – 17:00

Zulassung

Preis:  100 CZK
Reduzierter Preis:  50 CZK (kann geändert werden)

Dauer

1-3 Stunden

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